EHS auf der Expo 2010

Chinesisches Uni-Diplom für junge Bonn-Botschafter

EXPO-Präsentation durch Heyermann-Schüler voller Erfolg

Shanghai/Bonn. Total begeistert kehrten sechs Schüler der Emilie-Heyermann-Realschule von der EXPO in Shanghai nach Bonn zurück. Sie hatten dort 10 Tage lang für Bonn die Werbetrommel gerührt und gemeinsam mit Schülern aus der Bonner Partnerstadt Buchara in Usbekistan ihr gemeinsames Klimaschutz-Projekt SPICE präsentiert. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn und der Agentur „moculade design“ wurde eine professionelle Ausstellung über Bonn als Stadt der Nachhaltigkeit und über das Vorzeige-Projekt SPICE gezeigt, die auf reges Interesse der Besucher der Weltausstellung stieß.

 

„Nach allem was wir auf der EXPO gesehen haben, ist das wohl einmalig, dass sich eine Stadt dort durch ihre Jugend vertreten lässt. Wir sind mächtig stolz, dass man uns das zutraute“ so Svenja Broch, die in Shanghai ihren 16. Geburtstag feierte. Den Heyermann-Schülern gelang es insbesondere durch ihre kräftige Außenwerbung auf dem EXPO-Gelände zu machen Zeiten einen wahren Besucher-Ansturm auf die Bonner Ausstellung zu entfachen. Mit Feuereifer erläuterten die 15. bis 16jährigen Jugendlichen aus Bonn und Buchara den Gästen dort wie es ihnen gelang, den Energieverbrauch an ihren Schulen durch einen sorgsamen Umgang mit Energie, durch den Einsatz energiesparender Techniken und durch den Bau von Solaranlagen drastisch zu senken und den Ausstoß an Treibhausgasen entsprechend zu verringern. „Uns überraschte besonders, dass wir als blonde Deutsche immer wieder von den chinesischen Besuchern gebeten wurden, uns mit ihnen vor die Abbildung des Bonner Rheinufers zu stellen, wo Fotos in Massen geschossen wurden. Wir kamen uns schon wie Modells vor,“ erinnert sich Pia Lorenz amüsiert.

 

Ganz besonders begeisterte die Jugendlichen aber die Teilnahme an der JugendUni 2010 zum Thema „Auf der Spur der Energie“. Dozenten des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs der Tongji Universität Shanghai, der Sichuan-Universität Chengdu, der Zhejiang-Universität Hangzhou und der Universität zu Köln hatten sich dazu zur Verfügung gestellt. „Dabei arbeiteten wir eng mit chinesischen Jugendlichen von der Shude High School aus der Bonner Partnerstadt Chengdu und mit Schülern der Deutschen Schule Shanghai zusammen. Da die Schüler aus Chengdu im gleichen Jugendgästehaus wie wir wohnten, freundeten wir uns schnell an, saßen bereits beim Frühstück zusammen und gingen Abends zusammen weg,“ berichtet Julia Bolz, die über Email in Kontakt mit ihren neuen Freundinnen in Chengdu bleiben will.

Marvin Eißmann: „Die JugendUni startete mit interessanten Vorlesungen: Frau Dr. Lu erklärte uns – aufgelockert durch Spiele, wie es zum Klimawandel kommt und welche Folgen er haben wird. Unser Lehrer Dr. Pacyna ging der Frage nach, wie wir uns in Zukunft mit Energie versorgen können, und Prof. Hernig erzählte uns anhand der Geschichte ´Wang Lun und die Rindfleischfabrik`, wie Fast-Food den Klimawandel beschleunigt.“

 

In chinesisch-usbekisch-deutschen Teams vertieften die Jugendlichen anschließend ihre Kenntnisse über den Klimawandel und die notwendigen Gegenmaßnahmen.

 

Am zweiten Tag der JugendUni erkundeten die Schüler dann als „Future city detectives“ verschiedene EXPO-Pavillons wie das von Hamburg errichtete heizungslose „Passiv-Haus“, die natürliche Wasserklärung im Wasser-Garten Chengdu, Odense als Stadt der Fahrräder und den Madrid-Pavillion, bei dem Bambus als natürliches Baumaterial eingesetzt wurde. „In den EXPO-Restaurants überprüften wir, ob Fastfood oder Bio-Kost angeboten wurde. Da waren unsere Nachfragen für manche Restaurant-Betreiber peinlich,“ erläutert Adriano Landsberg ein Ergebnis dieser Feldforschung.

 

Mit großem Eifer stellten die Schüler aus Bonn, Shanghai, Chengdu und Buchara anschließend ihre Arbeitsergebnisse auf Plakaten dar und probten kurze Vorträge, galt es doch die Ergebnisse der JugendUni nicht nur den Besuchern der Bonner Ausstellung, sondern am dritten Tag auch beim Empfang der Stadt Bonn und beim Deutsch-Chinesischen Bürgermeisterforum zum Thema Nachhaltigkeit vorzustellen.

 

Die beachtlichen Ergebnisse wurden schließlich beim Empfang der Stadt Bonn durch Diplome der Tongji Universität Shanghai gewürdigt. Stolz nahmen die Schüler aus Chengdu, Buchara, Shanghai und Bonn ihre Diplome aus den Händen des Vizedirektors des Chinesisch-deutschen Hochschulkollegs, Prof. Grosse-Ruyken, und des Bonner Oberbürgermeisters Jürgen Nimptsch entgegen.

 

Julia Schmitt von der Heyermann-Schule nach ihrer Rückkehr in Bonn: „Die Fahrt nach Shanghai werden wir nie vergessen. Wir haben hart gearbeitet, neue Freunde gewonnen, die EXPO erkundet und eine faszinierende Weltstadt kennen gelernt. Es war einfach toll!“